Juli 25, 2010

Foto: Alexander David - shutterstock
Foto: Alexander David – shutterstock

Neulich stellte ich auf meiner Facebook-Seite die Frage:

„Wie geht ihr beim Schreiben vor: Seid ihr mehr die intuitiven Schreiber, die es erst einmal fließen lassen und dann in eine Form bringen? Oder ist es für euch wichtig, eine genaue Gliederung von eurem Buch oder Artikel zu haben, bevor ihr mit dem Schreiben beginnt?“

An den Kommentaren, die ich dazu bekam, sah ich, dass dieses Thema offenbar sehr unterschiedlich gehandhabt wird. Während die einen lieber eine Struktur anfertigen, bevor sie ein Buch oder einen Artikel schreiben, gibt es auch immer wieder Menschen, denen es wichtig ist, die Dinge fließen zu lassen, also mehr intuitiv zu schreiben.

Ganz klar ist, wenn man nicht gerade Tagebuch schreibt, dann steht am Anfang des Schreibprozesses immer eine Idee.   Die Idee ist wie ein Samenkorn, das gehegt, gepflegt und bewässert werden will.

Wie man dieses Samenkorn pflegt, dafür gibt es mehrere Möglichkeiten:

Man vertraut seiner Intuition und schreibt am Anfang einfach mal drauflos, lässt es fließen und die Ideen sich entwickeln und schaut dann, was man daraus macht. Oft entwickelt sich dabei die Struktur ganz von selbst.

Manchmal ist es aber auch besser, sich vorab, z. B. in einem Mindmap, zu notieren, welche Inhalte für das Buch oder den Artikel wichtig sind. Gerade bei so einem großen Projekt wie einem Buch ist das empfehlenswert. Aus diesem Mindmap ergibt sich dann meistens auch die Struktur des Artikels oder des Buches und das vorläufige Inhaltsverzeichnis, wenn es sich um ein Buch handelt.

Wenn man damit beginnt,  die einzelnen Kapitel zu schreiben, dann kann man auch wieder nach dem gleichen Prinzip verfahren: Erstmal intuitiv fließen lassen und dann strukturieren oder gleich strukturieren.

Natürlich kommt es auch immer darauf an, was man schreibt. Schreibt man einen Roman, muss man sicher aufpassen, dass die Geschichte logisch bleibt und die Charaktere sich entfalten können.  Ja, da ist es wahrscheinlich sogar notwendig eine Struktur zu haben, bevor man sich in die Ausarbeitung der Geschichte vertieft, werden manche jetzt vielleicht sagen.  Kann sein, aber muss nicht.  Es kann genauso sein, dass ich intuitiv alles richtig mache, wenn ich aus der Seele schreibe, ohne vorher die Struktur zu kennen. Genauso kann es sein, dass ich besser eine Struktur gemacht hätte, weil die Geschichte sich vielleicht in Details verliert. Wer weiß das vorher? Das zeigt nur die Erfahrung und die bekommt man nur, wenn man es einfach ausprobiert.

Für mich  gibt es bei diesem Thema kein Richtig oder Falsch. Meiner Ansicht nach ist das Schreiben ein Prozess, der von innen nach außen geht. Die Quelle, in der alle Ideen entstehen, liegt in uns verborgen. Jedenfalls für mich entstehen alle Ideen in der Seele und treten dann nach außen, wenn ich ihnen die Tür öffne, indem ich sie als Schreibprojekt verwirkliche.

Probieren Sie doch einfach mal folgendes aus: Machen Sie es doch mal genau andersherum, als Sie es bisher immer gemacht haben:

Wenn Sie mehr ein intuitiver Autor sind, dann kreieren Sie doch mal einen Text, indem Sie vorher alles bis ins Kleinste strukturieren.  Sind Sie eher jemand, der gerne viel strukturiert, dann lassen Sie doch einfach mal los und geben sich dem Schreibprozess hin. Vielleicht entsteht dann sogar eine neue Form, z. B. ein Gedicht oder ein Märchen.

Experimentieren Sie und schauen Sie, welche Vorgehensweise wann besser passt. Ich wünsche Ihnen viel Spaß dabei!

Anne-Kerstin
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About the author 

Anne-Kerstin

Mein Name ist Anne-Kerstin Busch. Ich inspiriere dich, deine Einzigartigkeit zu finden und auf den Punkt zu bringen. Außerdem unterstütze ich dich beim Schreiben deiner Business-Story. Geschichten bleiben im Gedächtnis und zeigen, was dich einzigartig macht!

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  1. Hallo Rolf,

    danke für deinen Kommentar. Ja, das Ausprobieren halte ich auf jeden Fall für wichtig, weil damit alles beginnt. Und dann wird man sehen, was aus dem Samen, den man zu Beginn des Schreibens in den Händen hält, erwächst, ob einfach ein Tagebucheintrag, ein Gedicht, ein Lied, ein Artikel, ein Blogbeitrag oder ein Buch.

    Wenn ich allerdings professionell als Autorin arbeite, dann habe ich doch oft eine bestimmte Form in meiner Vorstellung mit der ich am besten meine Gedanken transportieren kann. Dann ist manchmal die Freiheit, es einfach fließen zu lassen, nur bedingt da.

    Liebe Grüße
    Anne

  2. „…einfach mal ausprobieren…“ ist für mich der Schlüsselsatz. – Denn für mich beginnt Schreiben immer mit dem Schreiben:-)

    Gruß Rolf

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